Aus dem Zyklus

Warum seid Ihr verschreckt? –

Ist doch politisch korrekt! – CdeC

 

Die Gazelle zittertKurt Schwitters

Die Gazelle zittert,

Weil der Löwe brüllt.

Die Hyäne wittert.

Doch die Kunst ERFÜLLT.

 

Betrachtungen über dicke

und dünne FrauenJoachim Ringelnatz

Den Unterschied von dünn und dick

Erkennt man auf den ersten Blick.

 

Die dünne Frau sitzt angesichts

Der Magerkeit beinah auf nichts.

 

Wenn dicke Fraun schon merklich schwitzen,

Dann soll man sie nicht noch erhitzen.

 

Die dünne Frau ist leicht verstimmt,

Wenn man ihr Rückenmark entnimmt.

 

Die Lerche steigt ins Wolkenblau.

Wie anders ist die dicke Frau.

 

Die dicke Frau trägt ein Korsett.

Sonst kratzt ihr Busen das Parkett.

 

Die dicken Fraun sind dünn gesät.

Man trifft sie nie am Sprunggerät.

 

Bei dünnen Frauen schmeckt das Knie

Nach ihrem Tod wie Sellerie.

 

Wenn dünne Frauen sich entleiben,

Kann man getrost im Bette bleiben.

 

Was dicke Frauen von sich geben,

Soll man sich nicht ins Stammbuch kleben.

 

Die dicken Fraun der Eskimos,

Die haben eisige Popos.

 

Die dünnen Fraun am schwarzen Meere

Benutzt man dort im Krieg als Speere.

 

Man fragt bei dicken Fraun im Zorn

Nicht lang nach hinten oder vorn.

 

Die dünne Frau kann vorn und hinten

Oft selbst nicht ihre Teile finden.

 

Wenn man an dicken Frauen tastet,

Dann spürt man erst, was sie belastet.

 

Und das muß auch noch gesagt werden: - CdeC

Daß man nur dünne Frauen streichelt,

Heißt nicht, daß man die dicken meuchelt.

 

Der Werwolf – Christian Morgenstern

(Morgensterns Beitrag zur Pizza-Studie®CdeC)

 

Ein Werwolf eines Nachts entwich

von Weib und Kind und sich begab

auf eines Dorfschullehrers Grab

und bat ihn: „Bitte, beuge mich!“

 

Der Dorfschulmeister stieg hinauf

auf seines Blechschilds Messingknauf

und sprach zum Wolf, der seine Pfoten

geduldig kreuzte vor dem Toten:

 

„Der Werwolf“ – sprach der gute Mann,

„des Weswolfs, Genitiv sodann,

dem Wemwolf, Dativ, wie man’s nennt,

den Wenwolf, - damit hat’s ein End’.“

 

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,

er rollte seine Augenbälle.

„Indessen“, bat er, „füge doch

zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!“

 

Der Dorfschulmeister aber mußte

gestehn, daß er von ihr nichts wußte.

Zwar Wölfe gäb’s in großer Schar,

doch „Wer“ gäb’s nur im Singular.

 

Der Wolf erhob sich tränenblind –

er hatte ja doch Weib und Kind!!

Doch da er kein Gelehrter eben,

so schied er dankend und ergeben.

 

DER MIX MACHT’S! – Harry Rowohlt

Oder: Das Verhältnis Eros/Agape

bei Gerhard Schröder.

 

Nach der dritten Silke

Bestellt er immer Rilke.

 

UND DAS MUSS AUCH NOCH GESAGT WERDEN:

DER MIST MACHT’S! – Claudio de Ceola

Oder: Verhaltensstörungen

bei Gerhard Schröder.

 

Nach dem ganzen Pfusch

Schlägt er auf den Bush.

26.2.2003 - CdeC